Sorry, aber ich kann es nicht mehr hören
- Admin
- 4. Aug. 2017
- 4 Min. Lesezeit
Der Mensch ist ja schon ein sehr komplexes Wesen.Natürlich spielt es eine Rolle was wir Essen , wie wir Leben wie wir Arbeiten und was wir uns so alles antun. Ich kann ja nur von mir reden (bzw. das was ich in meinem Umfeld erlebe) und wie meine Erfahrungen sind.
Normalerweise versuche ich auch diese sogenanten guten Ratschläge oder auch Meinungen anderer nicht so nah an mich rankommen zu lassen.Aber manchmal würde ich gerne ein paar Leute schütteln. Jeder sollte sich mit seiner Krankheit (egal ob Krebs oder etwas anderes) auseinander setzten und für sich entscheiden welchen Weg er gehen möchte.Schrecklich finde ich aber die Leute die mitreden und noch nie in der Situation waren.Gerade vorhin bei Facebook gelesen , da erzählt eine junge Frau das Methadon Krebs heilt und die Pharmaindustrie es nur nicht veröffentlicht aus Profitgier ( da bin ich ja noch etwas bei ihr) sie selbst würde niemals eine Chemotherapie machen. O Gott schick Hirn vom Himmel. METHADON FUNKTIONIERT NUR MIT CHEMOTHERAPIE GEGEN DEN KREBS! Also wenn ihr solche Sachen raushaut erkundigt euch doch vorher sonst ist es echt Peinlich.
Ich selbst hatte früher auch gesagt das wenn ich mal Krebs hätte ich nicht wüsste ob ich eine Chemo machen würde. Bingo . Willkommen im Leben. Dann sitzt du da und du weist jetzt geht es um dein Leben und glaubt mir, jeder überlegt 2x was er jetzt macht.
Jeder Krebs, jede Chemo , jeder Mensch ist anders. Ich kann nur sagen das die Chemo und die Bestrahlung mir geholfen haben und das ich es wieder machen würde.Ich habe wieder mehr Lebensqualität , und darum geht es doch. Natürlich geht das nicht bei jedem so.
Wenn es nach den meisten Äußerungen geht , hätte ich ja gar kein Krebs bekommen dürfen.Ich leben seit über 10 Jahren Vegan und davon einen Großteil Basisch.Habe schon immer auf Vitamine geachtet und schon ewig so Sachen wie Curcuma beim Kochen verwendet. Tja , da spielen wohl noch ein paar Faktoren mehr eine Rolle. Umwelt?Stress?Chemikalien?usw.
Ich würde auch gerne die Menschen die immer nur dem Essen die Schuld geben auf eine Kinderkrebsstation schicken und die sollen das dann mal den Eltern erklären.
Jetzt soll mich keiner Falschverstehen, natürlich spielt unsere Lebensweise , unsere Ernährung eine sehr große Rolle. Ich denke auch da ich mich gut Ernährt habe und sonst in einem sehr guten zustand war, das es sich auf die Nebenwirkungen auswirkt.Und natürlich das die Medikamente von Jahr zu Jahr besser werden.
Aber es nützt auch nichts den Menschen die sich in solch einer beschissenen Situation befinden noch zusätzlich Angst zu machen oder gar ein schlechtes gewissen.
Hier mal ein kleiner Auszug, nachzulesen bei www.biokrebs.de
Schuldgefühle von Krebspatienten werden auch gefördert durch Aussagen wie diese: „Bis zu zwei Drittel aller Krebserkrankun- gen könnten nach Expertenmeinungen durch einen gesunden Lebensstil vermieden werden. Zu einem gesunden Lebensstil gehören: Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Bewegung, gesunde Ernährung und der vorsichtige Umgang mit UV-Strah- lung." (aus einem Zeitungsartikel einer großen Krebshilfeorgani- sation). Ähnliches ist auf Krebskongressen zu hören und in Fachbüchern zu lesen. Der Anteil, der dem Lebensstil zuge- schrieben wird, variiert zwischen 30 und 66,6 %. Ich empfinde diese Aussage, wenn sie so undifferenziert – ohne weitere Erklä- rungen – ausgesprochen wird, jedes Mal als eine Ohrfeige für Krebspatienten: „Selbst schuld! Weshalb hast du nicht vernünfti- ger gelebt?“ Natürlich ist es richtig, sich gesund zu ernähren, nicht zu rauchen, sich viel zu bewegen et cetera, aber leider lässt sich die Krebserkrankung damit individuell nicht verhindern.
In unsere Beratungsstellen kommen junge, schlanke Frauen, die sich bewusst ernähren, Sport treiben, Yoga machen, et cete- ra und trotzdem an Brustkrebs erkrankt sind. Hier stellt sich die Frage, weshalb diese Erkrankungen gerade auch bei Jüngeren zunehmen? Mich ärgert an dieser versteckten Schuldzuweisung auch, dass nur über mögliche individuelle Ursachen der Erkran- kung gesprochen wird, dass aber gesellschaftlich bedingte Ursachen nicht einmal erwähnt werden, wie Umweltbelastungen
„Selbst schuld!“
durch Schadstoffe/Chemikalien und zunehmende Belastung durch Stress, erkennbar an der wachsenden Zahl der Burn-out- Erkrankungen. Es ist unredlich, die Augen vor gesellschaftlichen Problemen zu verschließen und individuelle Schuldzuweisung zu verteilen.
Allein der zunehmende Stress im Arbeitsleben gefährdet die psychische und körperliche Gesundheit der Menschen.
Und wie es weitergeht weis ich natürlich nicht , vielleicht Sterbe ich ja in ein paar Jahren schon an dem Krebs und ich weis auch nicht ob es genauso lange gedauert hätte ohne Chemo ABER so wie es letztes Jahr war hätte ich keine Lebensqualität gehabt und die Therapie hat sie mir zurückgegeben.
Meine Mutter ist vor 4 Wochen an dem gleichen Krebs gestorben, sie hatte jede Behandlung in Richtung Chemo usw abgelehnt und ich kann euch sagen das die letzten Jahre vor allem das letzte nichts mehr mit Lebensqualität zu tun hatte.Oberarm gebrochen, Oberschenkel einfach durchgebrochen , der andere angebrochen. Am Kopf ein Tumorherd der immer stärker aus dem Kopf rausragte und leider auch aufs Gehirn drückte das sie Epileptische Anfälle bekam.Im Mund ein großer Herd der immer offener wurde und noch einiges mehr.Also sagt mir bitte keiner mehr das der Krebs NICHT Tötet sonder die Chemo.Aber sie hatte sich für dem Weg entschieden und wir haben sie immer darin unterstützt.Also ich kenne beide Wege , und ich habe einen anderen gewählt.
Hier mal noch ein paar Empfehlungen: www.biokrebs.de und das Buch Selbstheilungskräfte von Josef Ulrich .
So und nun„Schenken Sie dem Leben mehr Aufmerksamkeit als der Krankheit“ G. Irmey

Macht was aus der Zeit die ihr habt XOXO Tina
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