Autologe Stammzelltransplantation
- Admin
- 10. Apr. 2017
- 3 Min. Lesezeit
Alcatraz oder auch
Chemo Knast
Am 13.3.2017 ging es jetzt ja nach Homburg auf die KMT Station. Hochdosierte Chemotherapie mit Autolloger Stammzelltransplantation. Aufnahme dauerte etwas da das Zimmer noch nicht fertig war , an sich ja auch nicht schlimm aber die Stunden hätten wir lieber in der Cafeteria oder draußen verbracht. Aber egal. Gespräch mit den Ärzten ( die mir da schon sagten das man das normalerweise in 3 Monaten nochmal macht) Einzug Zimmer und dann gingen erstmal die Untersuchungen los. Den ersten Dämpfer den ich bekam war meine Nachbarin . Da ich ja meine eigenen Stammzellen zurück bekomme, bin ich ja in einem 2 Bett Zimmer untergebracht.Eine wirklich lieben Frau aber ihre ersten , NICHT aufmunterten Worte waren das sie seit 5 MONATEN hier ist . Bäng! Das hat gesessen.Ich will jetzt noch nicht über Komplikationen nachdenken , kann es aber auch nicht mehr aus meinem Kopf verbannen. Dann hieß es Port legen , ich entschied mich für den Hals was ich eventuell nicht mehr machen würde.Den ganzen Abend und die Nacht tat mir der Hals bei jeder Bewegung , bei jedem Schlucken und auch wenn ich mich im Bett aufsetzten wollte höllisch weh.Und dann noch Seitenschläfer aber es ist wie es ist.Am nächsten Tag ging es auch so langsam. Dienstag und Mittwoch war dann die hochdosierte Chemo dran. An sich nicht schlimm.Etwas Schwindlig und Müde was ich aber zu dem Zeitpunkt noch gut in den Griff bekam in dem ich meine Runden auf dem gang absolvierte.Rausgehen durfte ich ja auch noch was aber echt keinen Spaß macht . Denn wenn ich die Station verlasse muss ich einen dicken grünen Kittel und Mundschutz anziehen. Dann hat man ja noch seinen Infusionsständer mit den ganzen Geräten und Flaschen dran dabei.Donnerstags dann Pause.Freitag war dann der große Tag. Viele Medikamente und dann meine Stammzellen zurück.Mini Beutel , das geht ja ruckzuck. Und dann heißt es abwarten. Und irgendwie stellte sich von Tag zu Tag immer mehr der Lagerkoller ein. Es ist ja jetzt auch keine normale Station. Alles ist Isoliert. Jeder läuft mit Mundschutz rum.Du siehst wenn du andere Patienten begegnest auch nur die Fratze Krebs.Überall der Geruch nach Medizin.Ich komme jetzt schon an meine Grenzen , was ich nie Gedacht hätte.Jetzt momentan habe ich mich entschieden das ganze in 3 Monaten auf keinen Fall wieder zu machen.Aber mal abwarten.Heute ist der 22.3.2017 , die Leukozyten sind auf 200 unten meine Stimmung und mein Geschmacksnerv auch.
Was die Nebenwirkungen angeht: Müde , Kaum noch Geschmack und wenn dann ist alles irgendwie egelhaft.Meine Schleimhäute im Mund verabschieden sich langsam und selbst das trinken fällt mir schwer.Aber am meisten macht mir mein Kopf zu schaffen , den ich bin nicht gewohnt das ich selbst so aufgebe und es als solch eine große Hürde verstehe.Normalerweise würde ich sagen Augen zu und durch.Geht vorbei.Aber jeder Tag in dem ich hier im Chemo Knast bin fühlt sich falsch an und ich weis nicht warum.
Samstag 25.3.2015 neues aus Alcatraz.Gestern Leukozyten bei 0 . Thrombozyten gehen wohl noch. Jetzt den heutigen Tag mal abwarten . Heute morgen beim Zähneputzen Blut.
29.3.2017 100 Leukozyten da haben sie ja lange auf sich warten lassen
30.3.2017 immer noch 100
31.3.2017 na immerhin 200
Seit einer Woche bin ich jetzt wieder zu Hause. Ich freu mich wie Bolle über alles.Die frische Luft , jedes Geräusch jede Blume . Alles fängt gerade so schön an zu blühen. Meine Katzen wurden erstmal totgeknutscht und ich wurde ihr Stalker. Am Montag den 3.4. waren meine Leukozyten bei 1000, ich blieb dann vorsichtshalber noch eine Nacht.Dienstag auch bei 1000 , da durfte ich aber gehen ( ich hätte auch auf eigene Verantwortung das KH verlassen) Heute eine Woche später Leukozyten bei 2700 und alles sonst absolut im grünen Bereich. Läuft. In 4 Wochen Knochenmarkpunktion , und dann wird besprochen wie es weiterläuft.
Kurzes Fazit : Homburg
Nette , absolut super Ärzte , Die Leute auf der Station wirklich toll. Nebenwirkungen auszuhalten ( Schwindel ,etwas müde ) Mundschleimhaut für ca 3 Tage etwas Problematisch beim trinken. Danach eigentlich nur noch der Geschmack etwas gestört.6 Tage Plus 6 Kilo ( ich hasse Kortison) was aber wieder weg ist. Mir war nicht schlecht, ich bekam kein Fieber und musste kein Antibiotika nehmen (nur zur Prophylaxe ) Natürlich waren die Nebenwirkungen nicht schön aber aushaltbar. Essen eine absolute Katastrophe . Die Isolation mein persönlicher Horror.
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