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Krebs ist ein Arschloch

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  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 9. Jan. 2017
  • 6 Min. Lesezeit

Ich selbst habe seit meiner Diagnose Krebs viele Internetseiten besucht um mich zu informieren und um zu sehen wie andere mit dem Thema Krebs umgehen.Allerdings gibt es nicht so viele die speziell über das Thema Multiples Myelom Blogen was wahrscheinlich auch damit zusammen hängt das die meisten bei der Diagnose 60+ sind.Ich bin zwar keine "Schreiberin" möchte aber auch was zurückgeben.Ich werde auch einfach schreiben wie ich rede und wie ich einfach auch bin :-)

Hallo, mein Name ist Christina Fust .Geboren wurde ich am 22.12.1970 ,ich bin Selbständige Friseurin und Mitinhaberin bei den www.mk2-friseure.de .Meine Diagnose Multiples Myelom wurde am 29.10.2016 gestellt.

Wie mein Leben sich seither verändert hat und wie alle angefangen hat werde ich in meinen Blog beschreiben.

Der ersten Beschwerden waren im März 2016.Damals war ich auf einer Messe unterwegs und hatte vorher schon Schmerzen an einer Rippe und dachte eigentlich das ich mir einen Nerv eingeklemmt hätte. Beim Husten und Niesen tat es besonders weh. Montags hatte ich frei , und der Schmerz war trotz Schmerztabletten jetzt nicht mehr auszuhalten. Jetzt muss ich dazusagen das ich keine Arztgängerin bin. Vor allem seit ich Selbsständig bin. Aber an diesem Montag blieb mir dann keine andere Wahl. Also auf zum Orthopäden.Nach kurzer Beschreibung hatte der Arzt den Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall.Also erstmal Röntgen. Er sah sich die Bilder an und meinte das es wohl kein Bandscheibenvorfall wäre aber meine Wirbelsäule sehr mitgenommen aussehen würde was so nicht sein dürfte . Er kamm dann zur Diagnose Spondylose also degenerativen – abnutzungsbedingten – Veränderungen an den Wirbelkörpern. Man muss dazu sagen das ich seit 30 Jahren als Friseurin arbeite und davon 14 Jahre Selbständig bin , was ja eh schon einen Verschleiß der Wirbelsäule mit sich bringt.Der Arzt meinte das wir ein Kernspinn machen könnten um zu sehen wieviel Zapfen auf die Nerven drücken würden und wir dann eventuell in einer OP die Zapfen soweit abtragen könnten das sie nicht mehr auf die Nerven drücken würden. Nach dem Wort OP war bei mir eh schon Schluß. So schnell lass ich mich ja nicht Operieren.Also erstmal heim , etwas erkundigt und gelesen das man das super mit Sport und Krankengymnastik in den Griff bekommt. So hab ich mir im Internet ein paar Studios angesehen und eins gefunden. Jetzt mussten die ersten Schmerzen erstmal zurückgehen. Als sie dann erstmal erträglich waren habe ich mich im Juni angemeldet und muss sagen das ich nach ca. 2 Wochen mit dem Spezialprogramm Five und Muskelaufbau schon Schmerzfrei war.Super!

August . Dann ging es langsam Richtung Urlaub. Ich habe den Salon mit der lieben Ingrid zusammen und wenn einer von uns in Urlaub ist muss ich sagen ist es für den anderen schon sehr Stressig .Wir haben zwar Angestellte was aber nicht weniger Streß macht ;-)

Als Ingrid dann im Urlaub war, waren die Stunden im Salon so viel ( komplett ohne Pause) das ich Abends so müde war und es nicht mehr in den Sport geschafft habe. Nach kürzester Zeit merkte ich schon wieder die ersten Schmerzen.Ich denke Streß trägt auch dazu bei wenn man ihn als Negativ empfindet. An einem Wochenende entschied ich dann in den Wald zu gehen ( mann muss dazusagen das ich noch nie Joggen war aber mal anfangen wollte) also langsam losgelaufen und wenn ich das Gefühl hatte das ich nicht mehr kann bin ich langsam weitergegangen. Als ich zu Hause war tat mir schon die linke Leiste weh. Da dachte ich das ich mir eine Leistenzerrung zugezogen hätte.

Also wieder Rippen schmerzen dann noch die Leiste und durch das komische gehen merkte ich das der Lendenwirbelbereich auch anfing zu Schmerzen. Na super , und so dann in Aktiv Urlaub.

Mein Mann und ich wollten eigentlich Mountainbiken, Wandern und Wildwasserrafting machen.Wir starteten im Schwarzwald und die erste Mountainbiketour war schon eine Katastrophe.Um auf mein Mountainbike zu kommen musste ich es auf den Boden legen dann darübersteigen ( weil ich nicht auf dem linken Bein stehen konnte) und dann das Bike hochziehen. Ich war so unfit das ich es 2h den Berg hoch schieben musste. Ich musste die Tour dann abbrechen und mein Mann musste das Auto holen gehen um mich abzuholen.Den kompletten Urlaub empfand ich als sehr anstrengend, Jeder Berg egal ob zu Fuß oder auf dem Bike war mir zu viel. Jedes Bett ( wir waren in verschiedenen Hotels) jedes aufstehen war eine Katastrophe. Also immer weiter Schmerzmittel.Aber was mich nicht umbringt ;-) 2 Wochen Biken ,Wandern ,Städtetouren u.s.w aber wirklich fit oder besser wurde es nicht. Raffting war dann gestrichen wegen den Schmerzen.Zu Hause angekommen ging es dann weiter, arbeiten und ab zum Sport. Was alles eh schon schwierig war da ich kaum aus unserem Auto aussteigen konnte. 2 Wochen später musste ich dann eine Woche zu Hause bleiben und versuchte weiter mit Sport alles in den Griff zu bekommen.Im Bett schlafen war zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr möglich da wir unser Schlafzimmer in den Gibel eingebaut haben . Um dorthin zu kommen musste ich ein steile Raumspartreppe rauf was da schon nicht mehr ging. Danach wieder Arbeiten und eine Woche Später ging nix mehr , die Rippen die Bandscheibe die Leiste und dann konnte ich die Arme auch nicht mehr heben.Auch beim schlafen auf den Couch musste ich mir was einfallen lassen da ich nicht mehr gerade liegen konnte, denn dann hatte ich das Gefühl ich bekomme einen Herzinfarkt. Also baute ich mir was und schlief im Sitzen.Sport allein war dann wohl nix , also auf zum Chiropraktiker / Heilpraktiker. Nach der 3.Sitzung war ich erstmal etwas Schmerzfreier und das laufen wurde auch besser.Insgesamt haben in den 2 Wochen mein Heilpraktiker und mein Trainer im Studio alles versucht mich wieder fit zu bekommen.Schmerzfreier wurde ich , und auch das laufen schien besser zu werden. Sonntags dachte ich dann noch das es jetzt aufwärts geht und montags hatte ich einen Hexenschuss.Dienstag war ich dann einen halben Tag Arbeiten , dann ging schon wieder nichts mehr. Mittwochs Hausarzt , Infusionen Spritzen Einrenken (daran darf ich nicht mehr denken) usw. Und da ich ja selten bei Ärzten bin vereinbarten wir dann doch auch mal ein Blutbild zu machen.Dann kam der Anruf das ich nochmal in die Praxis kommen sollte da mit meinem Blutbild was nicht stimmen würde. Es kam dann raus dann mein hb nur bei 7 war was jetzt im Nachhinein erklärt warum ich so ohne Elan war. Es wurde dann noch Ultraschall gemacht , wo er jedoch nichts sehen konnte. Er wollte mich aber nicht so ins Wochenende lassen da er vermutete das irgendwo eine Blutung sein könnte. Also ab ins Krankenhaus. Das war Donnerstags.Erstmal wieder Blut nehmen und alles mögliche an Untersuchungen und ein Röntgenbild von der Wirbelsäule. Mir wurde dann gesagt das ich Freitags erstmal eine Blutkonserve bekommen soll und weitere Untersuchungen durchgeführt würden. Freitags passierte dann aber nicht mehr viel, nach mehrmaligem fragen und nachdem mir dann gesagt wurde das ich doch keine Bluttransfusion bekomme entschied ich mich, mich selbst zu entlassen. Darauf hin ist dann auch mal wieder einen Arzt bzw. eine Ärztin vorbeigekommen. Nach längerem Gespräch und nachdem mir versichert wurde das ich dann Samstags auf jeden fall Blut bekommen würde und auch weitere Untersuchungen gemacht würden blieb ich noch eine Nacht. Samstags dann wieder Blut abgenommen und nachdem ich fragte für wieviel Uhr die Bluttransfusion geplant wäre sagt man mir das der Arzt der heute Dienst hätte meinte es wäre ja nicht unbedingt nötig. Also bestellte ich mir sofort meine Papiere und packte schon mal meine Tasche. Als der Diensthabende Arzt dann zur Unterschrift kam wollte er natürlich noch mit mir reden warum ich heim gehen möchte. Also jetzt mal ehrlich , dumm rumliegen kann ich zu Hause auch , nur Blutabnehmen und sonst nichts ? Dafür bleib ich nicht im Krankenhaus. Nachdem er merkte das ich mich nicht umstimmen lasse und auf jeden Fall heimgehe eröffnete er mir das er mir dann doch noch sagen muss das ich sehr sehr Krank bin. Das mein Röntgenbild und der niedrige hb Wert darauf hindeuten würde das es sich um ein Plasmozytom bzw. Multiples Myelom handelt.Und dafür hatten sie vorher keine Zeit ?Ich bin mir sicher das sie den Verdacht vorher schon hatten .

Man muss jetzt dazu sagen das ich etwas über die Krankheit weis da meine Mama auch Multiples Myelom hat und seit diesem Jahr durch spontane Knochenbrüche Pflegebedürftig zu Hause liegt. Aber es hat mir dann trotzdem erstmal den Boden unter den Füßen weggezogen.

P.S. was ich jetzt weis 1.Keine Leistenzerrung / das Bein ist angebrochen 2.Rippenschmerzen / die waren gebrochen 3.Der Rest sieht auch nicht besonders gut aus aber Jammern hilft nix ;-)

 
 
 

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